Stories 4-ever - Doppelte...

Doppelte Entführung

Von Sarah H. & Sarah K.

 

 

Montag, 8.00 Uhr                                            

Im Park

Branco Vukovic ging nach langer Zeit mal wieder in den Park joggen. Es war ein wunderschöner Morgen. Branco liebte es in aller Früh zu joggen, wenn kaum Menschen unterwegs im Park waren. Er konnte es leider nicht oft machen, da er sehr oft morgens arbeiten musste, doch diesmal hatte er frei. Lange hatte er diese kühle Morgenluft nicht mehr genießen können, da er zu viel Stress hatte.

Er lief im gemütlichen Tempo einen langen Schotterweg entlang, der an einen Waldweg anschloss. Branco hatte seinen MP3-Player um den Hals, da er die Sache mit dem Diskman Leid war, da dieser doch nicht so schocksicher war wie er hätte sein müssen.

Als der Weg in den Wald überging, verlangsamte Branco seine Schritte. Er fühlte sich beobachtet und drehte sich mehrmals um. Als er aber niemanden sah, begann er sein altes Tempo wieder aufzunehmen. Grade bog er auf einen schmalen Weg, da bekam er auch schon einen heftigen Schlag auf den Kopf. Branco fing an zu taumeln, ihm wurde schwarz vor Augen und er sank auf dem Boden zusammen.

 

 

Zur selben Zeit im Kommissariat

 

Alexandra Rietz und Michael Naseband saßen an ihren Schreibtischen und unterhielten sich über einen abgeschlossenen Fall. „Ja der Branco hat heute frei und wir dürfen uns hier den Hintern platt sitzen!“, grinste Michi. Alex musste lachen: „Ja komm wie oft hattest du schon frei wo Branco und ich geschuftet haben!“

„Was soll das wieder heißen Kollegin? Wieso nimmst du ihn eigentlich immer in Schutz?“, sagte Michael. „Michi hör auf dich so kindisch aufzuführen. Ich nehme ihn nicht in Schutz sondern ich bleibe sachlich, ja. Und überhaupt mach mal was Sinnvolles und schreib den Bericht fertig. Ich hol mir mal schnell nen Kaffe!“, antwortete Alex. „Bringste mir einen mit?“, fragte Michi. „Nö hol dir selber einen Herr Nasebond!“, sagte Alex und verlies das Büro. „Man Weiber!“, brummte Michi zu sich selbst.

 

 

Langsam öffnete Branco Vukovic seine Augen und hob seinen schmerzenden Kopf etwas an. Vorsichtig sah er sich um und erschrak, als auf einmal eine Ratte an seinem Fuß vorbeihuschte. Wo war er da nur gelandet? Er richtete sich auf, viel aber wieder zurück, als er  merkte, dass seine Hände gefesselt waren und er sich nirgends abstützen konnte. Er erinnerte sich nur schwach daran, was passiert war. Er wusste wohl noch, dass er auf einem Waldweg gejoggt war. Aber ab dem Zeitpunkt fehlte ihm jegliche Erinnerung.

Er fühlte sich beobachtet und drehte den Kopf zur Wand. Dort saß erneut eine kleine Ratte und musterte ihn ausgiebig. Wie er diese Tiere doch verabscheute. Aber er hatte ein wesentlich größeres Problem. Wo war er? Wie kam er hier wieder raus? Und wer steckte hinter all dem Mist und was sollte das überhaupt???

Branco schaute immer noch die Ratte an. Ihm kam sie gigantisch vor. „Scheiß Viecher, man!“, knurrte er. Er versuchte sich von den Fesseln zu befreien aber ohne Erfolg. In ihm brach Verzweiflung aus. Er wusste einfach nicht was er tun sollte. Plötzlich ging eine Tür auf und ein junges Mädchen stürzte in den Raum. Sie  fiel auf den Boden und weinte bitterlich. Die Tür wurde geschlossen. Branco konnte nicht erkennen wer das Mädchen in den Raum schubste. Er ging vorsichtig an das weinende Mädchen ran. Als sie Branco sah, zuckte sie zusammen und hielt ihre Hände schützend vor sich. „Hey ganz ruhig. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich tue dir nichts. Ich bin Branco und wie heißt du?“, flüsterte Branco ganz ruhig zu dem verstörten Mädchen. Sie musterte ihn einen kurzen Augenblick lang und flüsterte dann: „Lulu!“ Als sie Brancos nachdenklichen Blick sah, huschte ein kleines Lächeln über ihre Lippen. „Mein Vater sagte, wenn ich weine, dann weine ich keine Tränen, sondern Perlen. Und Lulu ist der arabische Name für Perle“, erklärte sie kurz. „Klingt schön“, meinte Branco lächelnd. „Kannst du mich losbinden?“ Das Mädchen hatte einige Schwierigkeiten den Knoten zu lösen, doch ehe sie es schaffte, ging die schwere Tür erneut auf. Ein großer Mann mit einer Skimaske über dem Kopf riss Lulu von Branco fort und schlug ihr ins Gesicht. „Das dafür, dass du ihn losbinden wolltest. Sobald ich ein weiteres Seil finde, werde ich dich auch fesseln“, maulte der Mann. Noch immer hielt er ihren Oberarm umklammert. „Lassen Sie das Mädchen los verdammt noch mal!!“, schrie Branco den Typ an. „Du bist zwar nicht in der Position, Forderungen zustellen, aber egal!“, grummelte der breitschultrige Mann und stieß Lulu in die Ecke. Damit verließ er den Raum.

Branco ging auf Lulu zu. Er wollte sie in den Arm nehmen, aber das ging nicht, da Brancos Hände immer noch gefesselt waren. „Hey Lulu alles okay bei dir? Bist du verletzt?“, sagte Branco leise.  Lulu lag immer noch weinend und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem kalten Boden. Blut lief ihr aus der Nase. Sie schaute zu Branco hoch und fing noch heftiger an zu weinen. „Lulu bleib ganz ruhig. Ich verspreche dir es wird alles wieder gut. Kannst du nochmal versuchen mich loszubinden? Bitte. Ich weiß das du Angst hast, aber ich kann dir mit gefesselten Händen nicht helfen!“, flüsterte Branco weiter. Lulu setzte sich auf und öffnete mit zitterten Händen die Fesseln. „Lulu das hast du sehr gut gemacht!“, sagte Branco und holte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche. Er tupfte vorsichtig das Blut von Lulus Gesicht weg. „Es tut mir so leid. Ich verspreche dir es wird alles wieder gut. Bleib ganz ruhig!“ Branco nahm das weinende Mädchen vorsichtig in den Arm und zog sie auf seinen Schoß. Sie ließ ihren Tränen freien lauf. Diese suchten sich ihren Weg über Lulus Wangen hinab auf Brancos Shirt. Liebevoll strich er ihr übers Haar und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr.

Erneut ging die Tür auf und Lulu presste sich eng an Brancos Brust und zitterte. „Keine Angst…“, flüsterte Branco und legte beschützend seine Arme um den zarten und schlanken Körper des Mädchens. Sie sah so hilflos aus, dass in Branco sein Beschützerinstinkt erwachte. „Was wollen Sie?“, fuhr er nun den Mann an. „Och wie rührend!“, spottete dieser und warf Branco sein Handy zu. „Ruf deine Kollegen an und sag ihnen, dass ich morgen im Stadtpark auf sie warte und dass sie für euch beide 5 Millionen Euro zahlen sollen. Sonst hatten sie mal einen Kollegen.“ Branco nahm das Handy in eine Hand, währenddessen er Lulu mit der anderen Hand immer noch fest im Arm hatte. Branco wählte die Nummer vom K11.

 „K11 Rietz!“ „Hi ALex du..!“ „Oh hi Branco. Schön das du dich meldest. Sag mal ist dir so langweilig Daheim das du hier anrufst? Oder vermisst du uns?“ „Alex unterbrich mich bitte nicht. Hör zu. Ihr sollt morgen 5 Millionen Euro Lösegeld für mich und noch eine Geisel zum Stadtpark bringen.“ „Was? Ist das jetzt ein Scherz Branco? Willste mich auf die Schippe nehmen?“ „Nein Alex. Der Typ meint es verdammt ernst. Tu was ich dir gesagt habe!'“ „Branco wo bist du?“ „Piiiieeeeep!“ Branco legte auf.

„Sehr gut gemacht Bulle!“, lachte der Mann gehässig und nahm Branco wieder das Handy ab. Der Mann knallte die schwere Tür hinter sich zu. Lulu klammerte sich immer noch wie ein Affenbaby sich an seine Mutter klammert an Branco fest: „Ist er weg?!“, stotterte sie. Branco nickte. Lulu atmete erleichtert auf.

Nach einer Weile bemerkte Branco, das Lulu in seinem Arm eingeschlafen war. Er strich ihr eine Haarsträne aus dem Gesicht und flüsterte: „Sie holen uns da raus. Das verspreche ich dir!“

 

„Ey ich glaub der meint das ernst!“, stammelte Alex verwirrt. „Was denn? Das er die abknallt oder das er die Kohle will?“, fragte Michael. „Beides du Hohlkopf!“ „Tja ich frag mich wen der Branco da schon wieder abgeschleppt hat...“, dachte Michi laut nach. „Als ob das unser Problem wäre. Und außerdem woher willste wissen das Branco jemand abgeschleppt hat? Es kann doch genau so gut sein das die 2. Geisel ein Kind ist!“

„Ja ja reg dich ab Alex. War ja nur ein Spaß. Die Frage ist: Was machen wir jetzt?“ Alex und Michi schwiegen eine Weile. „Du Michi meinst du der tut Branco wirklich was an?“, sagte Alex leise. „Nein bestimmt nicht. Sonst hätte er doch kein Druckmittel mehr oder?“, antwortete Michi und lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. Alex nickte: „Ich ruf jetzt erst mal beim Staatsanwalt an. Ich hoffe das wir so viel Geld bekommen sonst sieht’s echt übel aus!“. Alex wählte die Nummer vom Staatsanwalt. „Kirkitadse!“ „Ja hallo Herr Kirkitadse. Rietz hier vom K11. Wir haben ein großes Problem!“ „Ja was gibt’s denn?“, fragte der Staatsanwalt ruhig. „Unser Kollege und eine weitere Person sind entführt worden und  der Erpresser verlangt 5 Millionen Euro Lösegeld. Morgen ist Übergabe im Park. Wo sollen wir so viel Geld herbekommen?“, erklärte Alexandra mit leicht bebender Stimme. „Ja, das ist wirklich ein Problem“, stellte Sewarion Kirkitadse sachlich fest. „Ich werde dafür sorgen, dass Sie so schnell wie möglich das Geld bekommen. Ich vertraue Ihnen da voll und ganz, dass Sie die beiden da rausholen! Ich muss jetzt auch los. Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden!“ Und damit unterbrach der Staatsanwalt das Gespräch. „Und was machen wir jetzt Micha?“, fragte Alex ihren Kollegen. „Wir können im Moment nichts machen. Nur abwarten bis wir das Geld haben. Wenn wir die Kohle haben dann besprechen wir mit dem SEK unsre Vorgehensweiße!“, antwortete Michi. „Na toll ich hasse warten. Jetzt brauch ich erst mal nen starken Kaffe. Du auch?''. Michael Naseband nickte und verlies mit Alex das Büro, um sich beim Kaffeeautomaten einen schönen starken Kaffee zu holen.

 

Branco wachte durch laute Schreie auf. Er schreckte hoch und schaute sich um, so weit man etwas in dem dunklen Raum erkennen konnte. Er bemerkte, dass die Schreie von Lulu kamen. Lulu wälzte sich neben Branco hin und her. Tränen liefen ihr die Wange herunter. Sie hatte wohl einen Albtraum. Branco ging sofort zu ihr und nahm sie fest in den Arm: „Lulu ganz ruhig. Das ist nur ein schlechter Traum. Wach auf!“, flüsterte Branco ihr ins Ohr. Lulu schlug die Augen auf. Sie drückte sich ganz fest an ihn: „Ich kann nicht mehr. Immer diese Bilder vor meinen Augen. Branco ich will hier raus!“, weinte sie. „Meine Kollegen suchen bestimmt schon nach uns. Mach dir keine Gedanken. Ich verspreche dir, wir kommen hier heil wieder raus. Ich bin doch bei dir und beschütze dich. Hab keine Angst!“, sagte Branco leise.

Plötzlich ging die schwere Tür auf und der maskierte Mann betrat den Raum. Im hellen Schein des Lichtes, das durch die große Tür eindrang, sah er noch viel größer und gefährlicher aus. „Hier ist euer Abendessen. Ihr sollt ja morgen bei der Übergabe nicht umkippen!“, sagte der Mann und schob etwas Essbares in den Raum. Dann beugte er sich zu Lulu herunter, so dicht, dass seine große Nase fast die ihre berührte und sagte kalt: „Und das ihr mir keinen Mist baut.“ Mit diesen Worten drehte er sich um, schloss die Tür und drehte den Schlüssel um, sodass mehrfaches Klicken zu hören war.

Branco nahm eins von den 2 Brötchen vom Teller: „Hier Lulu iss was!“ Lulu schüttelte mit dem Kopf: ,,Nein ich will nicht. Ich habe keinen Hunger!“ „Bitte Lulu sei ein liebes Mädchen und iss etwas. Bitte mir zu liebe!“, drängte Branco weiter. Nach langem Einreden von Branco nahm Lulu endlich das Brötchen. Statt es zu essen sah sie einige Zeit schweigend zu Boden. Branco hatte sich das zweite Brötchen genommen und betrachtete Lulus zierliche Gestalt, während er aß.

Lulu blickte auf und meinte: „Erzähl mir von deinen Kollegen. Und öhm… wie alt bist du eigentlich?“ „Ich bin 27. Meine Kollegen mhm… die sind echt spitze. Die Alexandra ist die quirlige unter uns und Michael der alte Hase. Mit den beiden hat man echt immer was zu lachen“, antwortete Branco lächelnd, froh darüber, die Zeit ein bisschen rumzukriegen. Dann fing er an zu fragen: „Wie alt bist du? Erzähl mir etwas über dich!“ „Mh… ich bin 16. Was gibt’s über mich zu erzählen. Ich liebe Salsa tanzen und Musik machen und geh halt noch zur Schule“, antwortete sie. „Wo kommst du her? Ich meine deine Eltern werden sich Sorgen machen!“, sagte Branco nachdenklich. „Ich… meine Eltern wollen nichts mit mir zu tun haben. Ich wohn halt im Heim, naja was heißt ich wohn da … ich bin halt abgehauen!“, flüsterte Lulu. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte.

Branco sah sie noch einen Augenblick an, ehe er seine Jacke auszog und Lulu aufforderte, es ihm gleich zu tun. Lulus Jacke landete auf dem kalten Boden und die beiden machten es sich darauf einigermaßen bequem, um sich dann mit Brancos zuzudecken. Aneinandergekuschelt schliefen sie dann Arm in Arm ein.

 

Michael und Alex saßen währenddessen im Büro. „Weißte über was ich grade nachdenke Michael?“, fragte Alex seine Kollegin. „Woher soll ich das wissen? Ich bin doch kein Hellseher!“, grinste Michi. „Ha ha sehr komisch. Ne jetzt mal Spaß bei Seite. Warum hat der Kerl eigentlich Branco und die andere Geisel entführt? Ich meine was will der von uns. Wenn er nur Geld haben wollte, dann hätte er irgendeine Millionärstochter entführt oder nicht?“ „Ja du hast Recht Alex. Darüber hab ich auch schon nachgedacht. Ich habe echt keinen Plan was der von uns will!“, antwortete Michi. Beide schwiegen eine Weile. „Sag mal Alex kann es vielleicht sein das es ein abgeblitzter Verehrer von dir ist!“, grinste Michi. „Ha ha wie komisch Mister Nasebond. Hör jetzt auf mit dem Quatsch. Wir sollten uns lieber einen guten Plan überlegen für Morgen.“ Die Kommissare besprachen ihre Vorgehensweiße noch mal mit dem SEK durch. Es sollte ja nix schief gehen bei der Übergabe und bei der Befreiung von den Geiseln.

 

Branco und Lulu wachten durch ein lautes Knallen auf. Beide schreckten hoch und sahen den maskierten Mann mitten im Raum stehen. „Och wie süß. Habt ihrs euch bequem gemacht. Das ich nicht lache. So Bulle komm her. Du rufst jetzt schön deine Kollegen an!“, lachte der Mann und warf Branco ein Handy entgegen. Der Entführer riss Lulu gewaltsam an sich, sodass es ihr einen Schrei entlockte. Er hielt ihr ein scharfes Messer an den Hals „So Bulle ich warne dich. Wenn du vorhast den Helden zu spielen. Vergiss es. Sonst wird die Kleine hier ganz schnell nicht mehr unter uns sein!“, grinste der Mann und hielt das Messer noch näher an Lulus Hals ran.

„Ja ich habe es verstanden. Lassen Sie Lulu los. Ich tue was Sie verlangen!“, sagte Branco. „Gut. So ruf jetzt bei deiner süßen Kollegin an. Hier sind die Angaben an die Bullen!“, knurrte der Mann und warf einen Zettel zu Branco. Branco wählte die Nummer vom K11. „Rietz K11!“ „Alex hör mir jetzt genau zu und unterbrich mich nicht! Morgen um 13 Uhr im Stadtpark. An der großen Tanne. Du sollst das Geld bringen. Alleine. Wenn nicht dann legt uns der Kerl hier um. Der meint es verdammt ernst!“ „Was ich?? Na ok. Branco geht’s dir gut? Was ist mit der anderen Geisel?'' ,,Uns geht’s soweit gut. Mach dir keine Sorgen!“ Braco beendete die Verbindung. „Gut gemacht Bulle. Man sieht sich!“, brüllte der Mann, warf Lulu direkt auf Branco zu und verlies den Raum. Branco fing Lulu gerade noch so auf und konnte somit verhindern, dass sie auf dem Boden landete.

 

„Boa man ich soll da morgen das Geld hinbringen“, murmelte Alex. „Ey das machst du schon. Wir sind ja dabei“, beruhigte Michael Naseband seine Kollegin. Gedankenversunken saß Alexandra Rietz an ihrem Computer und vergaß, an ihrem Bericht zu tippen. Michael Naseband hörte ebenfalls auf zu tippen und beobachtete seine Kollegin eine Zeit lang. „Sag mal was ist los?“, fragte er dann schließlich.  „Alex…“ Michael stand auf und ging zu dem Schreibtisch seiner Kollegin um den Arm um ihre Schulter zu legen. Diese zuckte kurz zusammen. „Hey du kannst ja liebevoll sein!“, stellte sie grinsend fest. „Was ist los…mh?“, fragte Michael ohne auf die Anspielungen seiner Kollegin einzugehen. „Naja … ich glaub … ich schätze ich weiß … wer das war und warum und alles das. Das ist alles meine Schuld!“, flüsterte diese und ließ sich von ihrem Kollegen in dessen Arm ziehen. „Das ist doch quatsch! Jetzt erzähl“, meinte dieser nur. „Ich glaub, dass Martin Morst dahinter steckt. Ich hab mal seinen Bruder festgenommen wegen Drogenbesitztes und gestern habe ich von einer Kollegin gehört, dass deren Vater sich deswegen umgebracht hat. Ich mein, dass könnte doch das Motiv sein. Und ….“, erklärte Alex ihrem Kollegin ihre Gedanken. „Mensch, das ist dein Job. Da hast du keinerlei Schuld oder so was!“, bemerkte Michael überzeugend. „Ja ich weiß. Trotzdem. Wenn Branco jetzt was  passiert!“ „Alex hör auf so zu denken. Des wird morgen schon alles glatt laufen!“, sagte Michi und drückte seine Kollegin fest an sich. „So und jetzt fahr ich dich erstmal nach Hause Alex. Dann knallste dich schön ins Bett. Und weil ich heute so nett bin decke ich dich auch schön zu und erzähl dir ne Gute Nacht Geschichte!“, grinste Michi um die Situation etwas zu entspannen. „Ha ha da drauf verzichte ich lieber. So wie ich dich kenne sind das keine Gute Nacht Geschichten sondern Horror Geschichten!“, schmunzelte Alex. Alexandra Rietz und Michael Naseband verließen das K11. Michael brachte seine Kollegin wie versprochen nach Hause.

Alex war sehr müde und legte sich sofort ins Bett. Sie wälzte sich lange hin und her bis sie endlich einschlief.

 

Als sie dann am nächsten Morgen aufwachte, war sie völlig erschöpft und kam kaum dazu, aufzustehen. Der Gedanke an die Geldübergabe ließ es ihr kalt den Rücken hinunter laufen.

Sie schleppte sich mit aller Kraft zum Kommissariat, wo sie schon von ihrem Kollegen erwartet wurde. „Du siehst heute irgendwie ... richtig scheiße aus!“, meinte Michael Naseband. „Danke Michi, das brauchte ich jetzt auch“, maulte diese und ließ sich auf einen freien Stuhl plumpsen. „Ach komm Alex siehs mal so. Jetzt siehst du fast so aus wie ich!“, grinste Michi. „Naja so schlimm kann ich gar net aussehn!“, antwortete Alex.

„Ja stimmt auch wieder. Das kann keiner!“, grinste Michi. Alex musste die ganze Zeit an die bevorstehende Geldübergabe denken und träumte vor sich hin. Sie hatte große Angst, dass etwas schief gehen würde. „Alex hallo! Jemand zu Hause?“, sagte Michi und rüttelte Alex ein bisschen, so dass sie aus ihrem Traum rausgerissen wurde. „Michi ich habe solche Angst das etwas schief gehen könnte. Wenn Branco und der anderen Geisel was passiert dann bin ich Schuld!“, sagte Alex leise und fing an zu weinen. Michi nahm sie vorsichtig in den Arm. „Hey Kollegin es wird alles gut gehn. Wir machen das schließlich nicht zum ersten Mal. Also denk mal positiv!“, flüsterte er ihr ins Ohr.

 

Stadtpark

13 Uhr

 

Alexandra Rietz stand sichtlich nervös an der großen Tanne. Sie hielt einen silbernen Metallkoffer in ihrer rechten Hand. Die Linke hatte sie in ihrer Jackentasche vergraben.

Irritiert blickte sich Alexandra Rietz um, als nach einer viertel Stunde immer noch niemand erschienen war.  Doch dann ging alles ziemlich schnell.

Auf einmal kamen von der anderen Seite her Branco Vukovic, die andere Geisel und der Entführer. Alex schaute Branco und Lulu an. „Hier ist das Geld. Lassen Sie meinen Kollegen und das Mädchen frei!“, rief Alex.

„Erst das Geld. Legen Sie’s hier ab!“, rief der Entführer. Alex stellte das Geld wie gefordert ab und ging paar Schritte zurück. „So jetzt will ich meinen Kollegen und die Kleine!“ „Du bist echt naiv. Als ob ich die beiden freigeben würde, wenn ich mit denen so viel Geld machen kann“, lachte der Entführer. In dem Moment wollte das SEK samt Michael Naseband eingreifen. Der Täter bemerkte dies  jedoch, packte das Mädchen und verschwand. An Branco Vukovic kam er nicht mehr heran, da dieser einen Schritt nach vorn gemacht hatte. Der Entführer schliff das Mädchen  zu seinem  Auto und trat voll aufs Gaspedal. Alex rannte dem Auto noch hinterher und schoss ein paar Mal in die Luft, aber ohne Erfolg. Der Entführer konnte mit der Geisel entkommen.

„Verdammt!“, brüllte Alex durch die Gegend. Alex und Michi rannten schnell zu Branco, der wie angewurzelt da stand. „Branco alles ok?!“, fragte Michi. Branco nickte. „Scheiße, der Kerl hat Lulu!“, stotterte Branco. „Lulu? Ist das die Kleine?“, fragte Michi. „Ja sie heißt Lulu und ist 16 Jahre alt. Wir müssen sie retten. Weiß Gott was der Kerl sonst noch mit ihr anstellt!'', sagte Branco ernst. „Scheiße man, ich hab ihr versprochen das alles glatt geht.“  „Hey keine Angst. Irgendwie holen wir sie da raus! Komm jetzt mal mit!“, sagte Alexandra Rietz und gemeinsam gingen sie zu ihrem Wagen.

 

Branco Vukovic ließ sich auf den Rücksitz fallen und Michael Naseband stütze sich auf der Tür ab. „Aber sag mal Kollege, was ist eigentlich passiert? Wir haben uns Sorgen gemacht!“, meinte Michael. „Ich weiß nicht so recht… ich war Joggen und dann hab ich nen Schlag auf den Kopf bekommen. Dann bin ich in nem Keller voller scheußlicher Ratten aufgewacht und dann wurde Lulu reingeschubst. Mehr weiß ich nicht“, sagte Branco nachdenklich. „Naja auf der Fahrt hier her… wir hatten zwar die Augen verbunden, aber Lulu Konnte meine Binde ein bisschen runterziehen. Ein bisschen von dem Weg hab ich erkannt.“ „Sauber Herr Kollege!“, brüllte Michi. „Ich hoffe, dass er ihr nichts antut!“, sagte Branco leise.

 

 

Währendessen im dunklen Raum:

 

Lulu wachte unter starken Kopfschmerzen auf. Sie spähte in die Dunkelheit, um herauszufinden wo sie war. „Oh nein!“, flüsterte Lulu. Sie erkannte nun den Raum. Es war der Raum, in dem sie schon vor der Geldübergabe mit Branco gefangen war. Plötzlich schreckte sie auf: „Branco? Branco? Wo bist du?“, brüllte Lulu. Doch sie bekam keine Antwort. Sie erinnerte sich an das Geschehen vor der Geldübergabe. Der Entführer hatte sie wieder ins Auto gezerrt und sie mit Chloroform betäubt. Ja und jetzt war sie wieder in dem dunklen Raum.  Aber diesmal alleine. Ganz alleine. Lulu fing an zu weinen. Plötzlich ging die schwere Tür auf und der maskierte Entführer kam auf Lulu zu. „Hör auf zu heulen. Die Bullen denken, sie können mich verarschen. Aber da liegen die falsch. Tja Süße jetzt musst du dran glauben. Bedanke dich bei den Bullen. Wegen denen musst du jetzt hier Leiden!“, lachte der Mann und zerrte Lulu, die auf dem Boden saß, nach oben. „Branco hat mir doch versprochen, dass nichts passiert. Er hat’s versprochen!“, flüsterte das Mädchen leise.  „Das ist ein Bulle man. Die interessiert nichts als sich selbst“, grummelte der finstere Mann. Lulu schluchzte: „Das ist nicht war!“ „Doch! Ich spreche da aus Erfahrung. Wegen der Tussi da, die das vermasselt hat, is mein Bruder im Knast gelandet. Mein Vater konnte das nicht ertragen. Er hat sich umgebracht!“, sagte der Mann kalt ohne jegliche Gefühlsregung zu zeigen. „Du verstehst dich ja ganz gut mit diesem Bullentyp. Eigentlich sollte ich dich kalt machen, damit die wissen, wie das ist.“ „Nein, bitte nicht. Was kann ich denn dafür?“, schrie das Mädchen auf. „Gar nichts, aber das Los hat sich halt für dich entschieden. Ruf den Typ an und gib ihm meine neue Vorderung durch. Man, ich sollte dich vor seinen Augen umbringen!“ „Bitte tu mir nichts. Bitte!“, weinte Lulu. „Hör auf zu heulen und ruf jetzt den Bullen an sonst werde ich dir gleich mal Manieren beibringen!“, schrie der Entführer Lulu an, die zusammenzuckte. Er warf Lulu ein Handy zu. „So und jetzt wähle die Nummer. Und keine Metzchen verstanden?“ Lulu wählte die Nummer. „Rietz K11?“ „Ja hallo ist Branco da?“ „Wer spricht denn da?“ „Lulu bitte geben Sie mir Branco!“ „Lulu geht’s dir gut?“ „Ja passt schon. Geben Sie mir bitte Branco. Schnell!“ „Lulu? Ich bin’s Branco. Hat er dir was getan?“ „Nein noch nicht aber ich habe schreckliche Angst. Bitte hol mich hier raus. Bitte Branco!“ „Ich hab’s dir doch versprochen! Lulu wo bist du?“ „Komm morgen wieder in den Stadtpark. Morgen früh um 11Uhr! Mit demselben Geldbetrag wie gestern!“, las das Mädel von dem DIN A 4 Zettel ab, den ihr der brutale Mann vor die Nase gehalten hatte. „Ja klar. Mensch sag mir wo du bist!“, antwortete Branco nervös. Er wusste, dass der Mann gewissenlos war und er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er frei gekommen war und Lulu nicht. „Ich glaub, ich bin wieder da…“, begann Lulu vorsichtig, doch der maskierte Mann hatte bemerkt, dass sie sein Versteck verraten wollte und gab ihr eine schallende Ohrfeige, sodass das Handy durch den Raum flog und der Anruf unterbrochen wurde. „Lulu… LULU !!!!!“, schrie der Kommissar ins Telefon. Jedoch vergebens. Es kam keine Antwort mehr. Lulu lag mit Schmerzverzogenem Gesicht auf dem kalten Boden und weinte bitterlich. Der brutale Mann kam wieder auf sie zu und packte sie am Arm. „Du kleine miese Schlampe. Das haste jetzt davon. Dir muss man mal so ne richtige Lektion erteilen. Wenn ich dich nicht für morgen brauchen würde, dann könnte man dich schon von der Erde abkratzen. Du wirst mich nie mehr verarschen du Miststück!“, schrie der Mann und schlug Lulu noch einmal mitten ins Gesicht, so dass sie Nasenbluten bekam.

Der Mann warf sie ohne mit der Wimper zuzucken eiskalt in die Ecke des kalten Raumes. Danach verließ er den Raum.

 

 

Zur selben Zeit im Kommissariat

 

„Verdammt. Der Typ hat sie bestimmt geschlagen, weil sie mir sagen wollte, wo sie ist!“, sagte Branco mit leiser Stimme. Er saß auf dem Stuhl vor den Schreibtischen seiner Kollegen, auf dem eigentlich immer Zeugen saßen. Alex stand auf und ging zu Branco rüber. Sie kniete sich vor ihm hin und legte ihm den Arm um die Schulter. „Branco du kannst nichts dafür. Du kannst nichts dafür was das Schwein mit Lulu macht. Glaub mir, wir retten sie morgen und dann wird alles wieder gut!“, sagte sie leise. „Das hab ich ihr schon vor der Geldübergabe gesagt. Und nun sitz ich hier und sie ist immer noch bei dem Typ. Sie muss mich doch für den Lügner schlechthin halten!“, murmelte Branco. „Das ist quatsch. Kommt wir reden eben noch mit dem SEK und dann machen wir für heute Schluss!“, sagte Michael und legte freundschaftlich den Arm um seinen Kollegen.

 

Nachdem die Geldübergabe mit dem SEK abgesprochen war, machte sich Branco Vukovic auf den Weg nach Hause. Er hatte das Angebot seiner Kollegen, ihn noch zu Begleiten, abgelehnt. Er wollte jetzt allein sein und nachdenken können. „Mist. Lulu hasst mich jetzt bestimmt. Ich habe ihr versprochen sie da raus zu holen und jetzt? Jetzt hocke ich hier rum und kann nichts machen während der Typ weiß Gott was mit ihr macht. Verdammter mist!“, sagte Branco zu sich selbst als er seine Wohnungstür aufschloss und sich auf sein kuscheliges Sofa plumpsen lies. „Hoffentlich geht das alles gut morgen und hoffentlich ist Lulu nicht all zu sauer auf mich. Aber ich kann sie  ja verstehen. Lulu es tut mir so leid das ich dich nicht beschützen konnte!“, murmelte Branco vor sich hin. Im Hintergrund lief leise Musik, so dass er irgendwann auf seinem Sofa vor Erschöpfung einschlief.

 

 

Lulu lag zusammen gekauert auf dem kalten Steinboden. Man konnte in ihrem Gesicht ablesen, was für eine Angst sie vor dem maskierten Mann hatte. Sie fror ein wenig. Plötzlich ging die schwere Tür auf und der Entführer stand wieder im Raum. Lulu hielt sich ihre Hände schützend vors Gesicht und zitterte. Sie erinnerte sich an den vergangenen Abend. Es war eine ähnliche Szene gewesen, sie hatte Angst gehabt. Und Branco hatte sie schützend in den Arm genommen. Doch jetzt war er nicht da. Jetzt wo sie ihn so sehr brauchte. Dennoch war sie froh, dass der Mann, vor dem sie die größte Angst hatte, ihm nichts mehr tun konnte.

Wie am Vorabend bekam sie wortlos etwas zu essen hingestellt. Diese Nacht würde sie frierend verbringen müssen. Ihre Jacke hatte sie bei der Übergabe verloren. Und es kam so wie sie es vermutete. Sie fror. Doch diesmal war Branco nicht da der seine Jacke um sie legte und sie somit wärmte. Ihr kullerten Tränen die Wange herunter, bis sie irgendwann vor Erschöpfung einschlief. Sie hatte heftigste Albträume. Immer wieder kam der Entführer in ihren Träumen vor, wie er sie schlug und ihr niemand half.

Am nächsten Morgen wachte sie nass geschwitzt und Tränen überströmt auf.

Sie wusste, dass heute der Übergabetermin war und sie hatte panische Angst. Dennoch huschte ihr ein kleines Lächeln übers Gesicht, als sich eine kleine Ratte ihren Weg durch den Raum suchte. Auf sie hatte er aufgepasst, aber vor so einer kleinen Ratte hatte Branco mehr als Respekt. Plötzlich stürmte der Entführer in den Raum. „Na Kleine freust du dich schon deinen lieben Bullen wieder zu sehn?“, lachte der Mann gehässig.

Lulu schwieg. „Also mal ganz ehrlich. Ich an deiner Stelle wäre stink sauer auf den Bullen. Er lässt dich einfach im Stich!“, grinste der Mann. „Nein Branco kann nichts dafür. Lassen Sie mich in Ruhe!“, brüllte Lulu.

„Brüll hier nicht so rum, du Schlampe. Beim nächsten Mal setzt es was!“, schrie der Entführer.

 

 

 

Zur selben Zeit       Im Kommissariat

 

Michael Naseband und Alexandra Rietz saßen an ihren Schreibtischen und warteten auf Branco. Paar Minuten später betrat er auch schon den Raum: „Guten Morgen!“, sagte er müde. „Hey Kollege du siehst ja fast so schlimm aus wie ich!“, grinste Michi. „Ich konnte nicht sonderlich gut schlafen. Ich mache mir wahnsinnige Vorwürfe wegen dem ganzen!“, sagte er leise. „Ey komm jetzt ist mal Schluss mit Vorwürfen. Da kannst du nichts für und ich schwöre dir, Lulu sieht das auch so!“, maulte Michael. „Ja klar, du weißt ja auch alles!“, fauchte Branco genervt. Alexandra Rietz und Michael Naseband tauschten viel sagende Blicke aus, da sie wussten, dass Branco im Moment sehr angriffslustig war.

 

Im Stadtpark war es fast menschenleer. Branco Vukovic stand an derselben Stelle, wo am Vortag noch Alexandra Rietz gestanden hatte. Der Koffer mit dem Lösegeld stand zu seinen Füßen. Plötzlich fuhr ein dunkler Wagen an. Der Entführer stieg mit Lulu aus. Er hielt sie so fest an sich, dass sie nur schwer atmen konnte. An ihrer Schläfe hielt er eine Pistole. „So du super Bulle. Wo ist die Kohle?“, brüllte der maskierte Mann. „Die ist hier!“, rief Branco und zeigte auf den Koffer. „Sehr schön. Geht doch. Aber diesmal will ich keine Metzchen haben. Ist das klar!“, schrie der Mann. Branco nickte. Er schaute Lulu an und bemerkte wie Tränen an ihren Wangen langsam runter tropften. „Hoffentlich hat er ihr nichts angetan!“, dachte Branco. Er hatte Mitleid mit Lulu, als sie so weinend da stand. Und er konnte sie nicht trösten, da er nicht an sie ran kam. „Dann schieb mal die Kohle rüber, aber langsam oder ich leg das Mäuschen hier um“, schnauzte der Entführer und wedelte mit seiner Pistole. Branco tat was er verlangte und der Entführer zwang Lulu, den Koffer zur Kontrolle zu öffnen. „Eigentlich hätte ich jetzt Lust, die Kleine hier vor deinen Augen umzulegen, Bulle. Oder sie ein bisschen leiden lassen und dann wieder mitzunehmen. Man kann mit ihr ne Menge Geld machen!“, lachte der Entführer und drückte Lulu die Waffe in den Rücken. „Tja Bulle dafür das du mir die erste Übergabe versaut hast muss ich dir eine Lektion erteilen!“, lachte der Mann. Er holte aus und verpasste Lulu eine mitten ins Gesicht. „Nein! Lulu!“, schrie Branco. „Das war noch gar nichts. Ich werde die Kleine jetzt vor deinen Augen etwas quälen!“, knurrte der Mann. „Geh auf die Knie!“, schrie er Lulu an. Lulu tat verwundert was er sagte und kniete sich vor ihn hin. Er verpasste ihr mit seinem Knie so eine, dass sie zu Boden sank. Branco schrie auf und wollte zu Lulu rennen. „Oh nein Freundchen das würde ich jetzt nicht tun. Sonst ist sie tot!“, lachte der Mann gehässig zu Branco. „So. Ich bin noch nicht fertig, eins habe ich noch für dich. Tja Bulle hättest du mal net den Helden gespielt, dann wäre der Kleinen das erspart geblieben. Schau her was ich noch für die Kleine schönes habe!“, grinste der Entführer und ging auf Lulu zu, die weinend auf dem Boden lag.

Er packte sie gewaltsam an den Haaren, zog sie hoch und lachte ihr gehässig ins Gesicht. „Lassen Sie Lulu los sofort!“, brüllte Branco. „Halt die Klappe Bulle und bleib stehn!'', schrie der Entführer und schlug Lulu heftig ins Gesicht. „Neeeeeiiiiiiiiinnnn!'', schrie Branco und rannte zu dem Entführer und Lulu hin ohne nachzudenken.

Der Entführer starrte Branco Vukovic irritiert an. Er wusste nicht wie im geschah und ließ Lulu los, ohne darauf zu achten, was mit ihr passierte.  Branco hatte die Beherrschung verloren und schlug dem Entführer ebenfalls ins Gesicht. Dieser zappelte und das SEK stürzte mit Michael Naseband und Alexandra Rietz hervor. „Du Schwein, du hast mich verarscht!“, schrie der Entführer wütend. „Mindestens genauso wie du mich auch verarscht hast. Du hast es nicht besser verdient!“, erwiderte Branco wütend und schlug erneut mehrmals auf den Täter ein. „Was verdammt hat Lulu damit zu tun, wenn du dich an meinen Kollegen rächen wolltest?“, fauchte Branco. „Ein kleines Druckmittel mehr. Außerdem brauchte ich halt Geld!“, grinste der Entführer, worauf Branco Vukovic noch wütender wurde.  Michael Naseband hielt seinen Kollegen zurück, währenddessen Alex zu Lulu ging und das SEK sich um den Entführer kümmerte. „Branco, komm hör auf. Is gut jetzt!“, sagte Michi leise. Branco beherrschte sich wieder und ging mit schnellen Schritten auf Lulu und Alex zu. Branco sah Lulu tief in die Augen, die in Alex Armen lag: „Lulu es tut mir so leid was passiert ist. Es war keine Absicht. Ich hoffe du hasst mich jetzt nicht deswegen!“, sagte Branco leise und legte Lulu seine Hand aufs Knie. „Nein ich bin dir nicht böse. Du konntest ja nix dafür!“, antwortete Lulu schwach. Der Notarzt traf ein und wollte Lulu sofort ins Krankenhaus bringen. Diese aber legte ihre Arme um Brancos Hals und suchte Schutz. „Lass mich nicht allein, bitte!“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Kann ich mitkommen?“, fragte Branco einen der Sanitäter. Der Sani nickte lächelnd und führte Branco, der Lulu trug,  zum RTW. Im Krankenhaus wurden Lulus Verletzungen gründlich behandelt. Auf Lulus Wunsch wich Branco nicht von ihrer Seite. Lulu musste für eine Nacht im Krankenhaus bleiben.

 

 

Martin Morst wurde wegen schwerer Körperverletzung, Geiselnahme und räuberische Erpressung in 2 Fällen und wegen Verstoßes gegen das Waffengesetztes zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt.

Lulu geht es wieder besser. Sie ist in ein Mädchenwohnheim gezogen und bekommt psychologische Unterstützung um die Vorfälle besser verarbeiten zu können. Lulu hat weiterhin Kontakt zu Branco und seinen Kollegen.

 

© Sarah H. & Sarah K.

 

Kostenlose Homepage erstellt mit Web-Gear

Zum Seitenanfang